
Marmelade selber machen – püriertes Glück im Glas
Ob Frühling, Sommer oder Herbst – irgendein Obst hat immer gerade Saison. Von frühlingsfrischen Rhabarber-Stangen über die sommerliche Beeren-Vielfalt bis hin zu herbstlichen Zwetschgen und Äpfeln erfreut uns die Natur mit leckeren Früchten. Nicht immer kann oder will man die gesamte Ernte frisch verzehren – genau dafür bietet es sich an, Obst in Form von Marmelade haltbar zu machen. Wir zeigen dir, wie Marmelade einkochen ganz einfach geht und haben natürlich auch ein paar Rezepte auf Lager, damit du deine eigene Marmelade herstellen kannst. Mit unseren praktischen Tipps holst du das Beste aus deinen Früchten heraus!
Inhalt:
- Marmelade selber machen – mehr als nur ein Fruchtaufstrich
- Marmelade einkochen – Gläser vorbereiten ist das A und O
- Marmelade selber machen – was braucht’s und wie geht’s?
- Marmelade einkochen ohne Gelierzucker – gesunder Genuss für’s Gewissen
- Low Carb Marmelade selber machen – Streichgenuss mit wenig Kohlenhydraten
- Marmelade einkochen – Gläser umdrehen oder nicht?
- Marmelade im Backofen einkochen – raus aus dem Topf, rein in den Ofen
Marmelade selber machen – mehr als nur ein Fruchtaufstrich
Die meisten von uns verbinden Marmelade – und vor allem Marmelade einkochen – vermutlich mit Oma, die das immer in rauen Mengen gemacht hat. Doch Selbermachen liegt wieder voll im Trend – und Marmelade ist auch viel mehr als ein langweiliger Brotaufstrich: Sie rundet beliebte Frühstücks-Leckereien wie Porridge oder Overnight Oats geschmacklich ab, verleiht Pfannkuchen und Waffeln ein fruchtiges Aroma oder kann zum Füllen von Plätzchen und anderem Gebäck verwendet werden. Auch die berühmte Sachertorte wäre nicht das, was sie ist, ohne der unverzichtbaren Schicht Aprikosen-Marmelade dazwischen. Und Marmelade selber machen bietet neben dem Haltbarmachen saisonaler Früchte noch zwei weitere entscheidende Vorteile: Du weißt genau, was im Glas ist und kannst die Marmelade so zubereiten, wie du sie magst. Die Auswahl an industriell hergestellten Marmeladen ist zwar riesig – doch besondere Kombinationen wie Apfel und Amaretto oder Erdbeere und weiße Schokolade sucht man im Supermarkt vergebens. Beim Marmelade einkochen kannst du dich also kreativ austoben und mit hübschen Einmachetiketten auch noch schöne selbstgemachte Geschenke für deine Lieben zubereiten.
Marmelade einkochen – Gläser vorbereiten ist das A und O
Bevor wir uns dem eigentlichen Einkochen zuwenden, schauen wir uns als erstes die Behälter an, in die die Marmelade später abgefüllt wird. Ob du Einmachgläser mit Schraubdeckel oder Bügelverschluss verwendest, bleibt ganz deinen Vorlieben überlassen. Wichtig ist jedoch, dass die Gläser vor dem Einfüllen der heißen Marmelade steril gereinigt werden. Kleinste Verunreinigungen können den Inhalt verderben lassen. Damit beim Öffnen der selbstgemachten Marmelade keine unschöne Überraschung droht, können die Einmachgläser auf zwei Arten steril gesäubert werden: Koche die Gläser und Deckel etwa 10 Minuten in einem Topf mit Wasser aus oder gib sie bei 60 Grad in die Spülmaschine. Anschließend die Gläser und Deckel nur abtropfen lassen und nicht abtrocknen, da über das Geschirrtuch auch Keime übertragen werden können. Weiteres Einkochzubehör wie Gummiringe können etwa 2 Minuten in Essigwasser ausgekocht werden. Hier solltest du auch vor jedem Gebrauch prüfen, ob die Ringe das Glas noch richtig verschließen – wenn sie porös sind, solltest du sie austauschen. Und noch etwas ist wichtig, um Verunreinigungen zu vermeiden: Das saubere Einfüllen der Marmelade. Klingt banal, ist jedoch je nach Größe des Glases gar nicht so einfach. Beschmutzte Glasränder sind eine Brutstätte für Keime und lassen den Inhalt leichter verderben. Hier bietet es sich an, zum kleckerfreien Einfüllen der heißen Marmelade einen Trichter zu verwenden.

Marmelade selber machen – was braucht’s und wie geht’s?
Die Einmachgläser und du seid bereit – doch was ist noch nötig, um Marmelade selber machen zu können? Für die klassische Zubereitung braucht es grundsätzlich nur zwei bis drei Zutaten: Früchte, Gelierzucker und – je nach Obstsorte – etwas Flüssigkeit. Bei der Wahl der Flüssigkeit ist erlaubt, was schmeckt: Von Wasser über Fruchtsäfte bis hin zu Wein oder Likör. Besonders beliebt ist frisch gepresster Zitronensaft, der zwei entscheidende Vorteile bietet: Er sorgt dafür, dass Obstsorten wie Apfel und Birne sich nicht unschön braun verfärben und verleiht der Marmelade eine erfrischende Säure, die bei sehr süßen Früchten von Vorteil ist. Häufig verwendete Gewürze für selbstgemachte Marmelade sind Vanille und Zimt, doch auch hier gilt: Du entscheidest, was ins Glas kommt. Auch Kardamom, Ingwer oder frisch geriebene Tonkabohne verleihen deinen Kreationen einen leckeren und ganz besonderen Geschmack. Was die Auswahl weiterer Zutaten angeht, sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt: Von geschmolzener Schokolade über gehackte Nüsse bis hin zur geriebenen Schale von Zitrusfrüchten oder frischer Minze. Und mal ehrlich: Heidelbeer-Marmelade mit weißer Schokolade oder Bratapfel-Marmelade mit Mandeln klingt doch verlockend oder?
Die Vielzahl an Marmeladen-Rezepten kann einen schnell erschlagen, doch das Grundprinzip ist immer dasselbe: Wasche das Obst deiner Wahl gründlich, entferne Kerne oder Kerngehäuse und schneide die Früchte klein. Ob du die Schale von Äpfeln, Birnen und Co. vorher mit einem Schäler entfernst oder dranlässt, bleibt ganz dir überlassen. Gib die zerkleinerten Früchte zusammen mit dem Gelierzucker in einen hohen Kochtopf und gib gegebenenfalls die gewünschte Flüssigkeit dazu. Nun alles gut verrühren, zum Kochen bringen und nach Packungsangabe des Gelierzuckers einige Minuten sprudelnd kochen – das sind meist rund 5 Minuten. Dabei immer schön mit einem Kochlöffel umrühren, damit nichts anbrennt. Um zu testen, ob die Marmelade fertig ist, gibt es die sogenannte Gelierprobe. Hier wird ein Löffel kochende Marmelade auf einen Teller gegeben – geliert die Masse, ist sie fertig. Anschließend die Marmelade umgehend in die vorbereiteten Einmachgläser abfüllen und die Deckel verschließen – so einfach geht Marmelade selber machen.
Marmelade einkochen ohne Gelierzucker – gesunder Genuss für’s Gewissen
Gesunde Ernährung rückt immer mehr in den Fokus – und mit ihr natürlich auch die Zutat Zucker. Ob nun die Menge an sich oder der Gelierzucker mit all seinen Zusatzstoffen im Besonderen – es gibt zum Glück passende Alternativen. Zuckerreduzierte Marmeladen lassen sich beispielsweise mit Apfel-Pektin oder Agar-Agar zubereiten. Diese pflanzlichen Geliermittel übernehmen die Funktion des Gelierzuckers, ohne zusätzlich zu süßen. Apfel-Pektin erhältst du im Bioladen oder Reformhaus, Agar-Agar im gut sortierten Supermarkt. Mit nur einem Teelöffel Agar-Agar kann ein halbes Kilo Früchte gelieren, vom Apfel-Pektin braucht es rund 20 Gramm. Die Zubereitung erfolgt dabei wie bei klassischer Marmelade – probier Marmelade einkochen ohne Gelierzucker doch einfach mal aus!

Low Carb Marmelade selber machen – Streichgenuss mit wenig Kohlenhydraten
Low Carb steht für eine Ernährung mit wenig Kohlenhydraten, also in erster Linie ohne Brot, Nudeln und Co. Da es sich bei Zucker jedoch ebenfalls um Kohlenhydrate handelt, sind klassische Marmeladen natürlich auch tabu. Auch hier gibt es Abhilfe, denn eine leckere Low Carb Marmelade selber machen geht ganz einfach: Je nach gewünschter Süße sind nur zwei bis drei Zutaten und ein wenig Zeit notwendig, denn Low-Carb-Marmelade wird meist frisch zubereitet. Einfach die Früchte deiner Wahl pürieren und mit Guarkernmehl oder Chia-Samen binden. Für 300 Gramm Früchte benötigst du 3 Gramm Guarkernmehl oder 3 Esslöffel Chia-Samen. Ein Erhitzen ist nicht notwendig, da beide Varianten auch kalte Zutaten binden – du kannst also alles in einer Schüssel mischen und dann in ein Glas abfüllen. Je nachdem, wie süß die Früchte sind, kannst du noch etwas Zucker-Ersatzstoff wie Erythrit oder Xucker hinzufügen. Die Guarkernmehl-Marmelade ist anschließend sofort genussbereit, die Chia-Samen müssen mindestens 1 Stunde im Kühlschrank in der Fruchtmasse quellen. Da die Low-Carb-Marmelade nicht eingekocht und somit haltbar gemacht wurde, hat sie natürlich eine begrenzte Haltbarkeit und sollte innerhalb von 2 bis 3 Tagen verzehrt werden. Doch Achtung: Nicht jede Frucht ist Low-Carb-tauglich – mit Beeren bist du aber auf der sicheren Seite.
Marmelade einkochen – Gläser umdrehen oder nicht?
Häufig stellt sich beim Thema Marmelade selber machen zum Schluss die Frage, ob die gefüllten Einmachgläser auf den Deckel gestellt werden sollen oder nicht – schließlich kennen wir alle das Bild mit den umgedrehten Gläsern aus Omas Küche. Die grundsätzliche Idee dahinter ist clever: Mit der heißen Marmelade wurden eventuell noch vorhandene Keime auf der Innenseite des Deckels oder am Glasrand unschädlich gemacht. Wenn du deine Einmachgläser aber wie beschrieben steril gereinigt hast, ist es nicht mehr nötig, die gefüllten Gläser auf den Deckel zu stellen. So einfach geht Marmelade einkochen – Gläser umdrehen ist nicht erforderlich. Neben den hygienischen Vorbereitungsmaßnahmen ist es zudem wichtig, die Marmelade lange genug einzukochen, um sie haltbar zu machen – in der Regel dauert es mindestens 5 Minuten, bis sie keimfrei ist und die richtige Konsistenz hat.

Marmelade im Backofen einkochen – raus aus dem Topf, rein in den Ofen
Nicht immer hat man die Zeit, geduldig neben dem Herd zu stehen und im Marmeladen-Topf zu rühren, damit die kreierte Mischung nicht anklebt. Einkochen im Backofen kann hier eine echte Alternative sein – wie es geht, stellen wir dir in unserem ausführlichen Beitrag dazu vor. In jedem Fall ist Marmelade selber machen die perfekte Möglichkeit, Obst der Saison vollständig zu verwerten und damit Brotaufstriche ganz nach deinem Geschmack zu kreieren. Worauf wartest du noch – ran an die Früchte!
Kommentare (0)