
Herdarten: Der Richtige für deine Küche
Der Herd ist das Herzstück jeder Küche: hier wird gebraten, gedünstet und gekocht. Doch Herd ist nicht gleich Herd. Egal ob Gas, Glaskeramik oder Induktion – jede Herdart und jedes Kochfeld hat ihre eigenen Vorzüge und Besonderheiten. Doch welche Herdart passt am besten zu dir und deinen Kochgewohnheiten? In diesem Ratgeber geben wir dir einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Herdarten, ihre Funktionsweisen und die jeweiligen Vor- und Nachteile. Außerdem klären wir die Bedeutung der unterschiedlichen Herdsymbole und zeigen dir, worauf du beim Kauf eines neuen Herds achten solltest.
Inhalt:
- Welche Herdarten gibt es?
- Herdarten Vergleich: Was gibt es beim Kauf eines Herds zu beachten?
- Herdarten Symbole erklärt: So findest du das richtige Kochgeschirr
- Standherd oder Einbauherd?
- Energieeffizienz Herdarten: Was du wissen musst
- Der richtige Topf für Deinen Herd – Kochgeschirr für alle Herdarten
- Fazit: Der richtige Herd für dich
Welche Herdarten gibt es?
Spätestens wenn die alte Herdplatte den Geist aufgibt oder du dir einen neuen Herd zulegen möchtest, stellt sich die Frage: Welche Herdarten gibt es, und welche passt am besten zu deinen Bedürfnissen? Grundsätzlich lassen sich drei gängige Herdarten und Kochfeldtypen unterscheiden, die in den meisten Küchen zu finden sind: der Gasherd, der Herd mit Glaskeramikkochfeld (Ceranfeld) und der Induktionsherd. Jede dieser Herdarten bietet spezielle Vorteile, aber auch gewisse Nachteile.
Herdarten Vergleich: Was gibt es beim Kauf eines Herds zu beachten?
Wenn du dich für einen neuen Herd entscheidest, müssen die Vor- und Nachteile der einzelnen Herdarten hinsichtlich Bedienbarkeit, Energieeffizienz und Sicherheit abgewogen werden. Aber auch deine persönlichen Kochgewohnheiten spielen bei der Wahl des richtigen Herds eine große Rolle. Wir bringen Licht ins Dunkel und haben für dich die gängigsten Herdarten verglichen.
Gasherd: der Liebling der Profis
Robust, langlebig und präzise – der Gasherd ist sowohl bei Profi- als auch bei Hobbyköchen besonders beliebt. Schließlich wird es mit ihm richtig heiß: Für den Gasherd sprechen die schnelle und effektive Wärmeentwicklung und die gute Wärmeverteilung. Durch das Spiel mit dem offenen Feuer wird der Boden des Kochgeschirrs direkt erwärmt und eine schnelle Wärmeabgabe ermöglicht. Die Größe der Flamme kann individuell eingestellt werden, wodurch eine präzise Steuerung der Wärme möglich ist – die Hitze stoppt, sobald die Flamme ausgeschaltet wird.
Durch die offene Flamme bringen Gasherde jedoch auch eine gewisse Brandgefahr mit sich. Zudem erhitzen sich Griffe von Töpfen und Pfannen deutlich und die Raumtemperatur erhöht sich bei Betrieb des Gasherds merklich – im Sommer kann es hier richtig heiß werden. Das Warmhalten von Speisen ist aufgrund der fehlenden Restwärme schwieriger. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Gasdüsen verstopfen können und die Reinigung des Gasherds etwas aufwändiger ist. Zudem wird der einst günstige Betrieb in Zeiten steigender Gaspreise zunehmend hinterfragt.
Vorteile Gasherd:
- Schnelles und präzises Kochen
- Effektive Wärmeverteilung
- Präzise Steuerung der Wärme
- Kompatibel mit beinahe jedem Kochgeschirr
Nachteile Gasherd:
- Erhöhte Brand- und Verbrennungsgefahr durch offene Flamme
- Aufwändigere Reinigung
- Gasanschluss benötigt

Herd mit Glaskeramikkochfeld: die pflegeleichte Lösung
Ein Herd mit Glaskeramikkochfeld – auch bekannt als Cerankochfeld – ist in vielen Küchen beliebt und haben die früheren Elektroherde mit Massekochfeldern aus Gusseisen abgelöst. Die Bedienung eines Glaskeramikkochfelds gestaltet sich als einfach, da nicht mit einer offenen Flamme umgegangen werden muss und fast jedes handelsübliche Kochgeschirr mit diesem Herd kompatibel ist. Auch die Reinigung gestaltet sich als einfach. Zudem sind Herde mit Glaskeramikkochfeld günstig in der Anschaffung. Durch die Wärmestrahlertechnologie und den Heizelementen unter der Glasplatte wird sichergestellt, dass sich nur die Kochstelle und nicht das gesamte Glaskeramikfeld erhitzt.
Ein Nachteil des Cerankochfelds ist die längere Zeit, die zum Vorheizen und Aufwärmen benötigt wird. Das liegt daran, dass sich die Wärme erst durch die Kochplatte und dann erst durch den Topf bzw. die Pfanne arbeitet. Dadurch fällt auch der Energieverbrauch höher aus. Anders als bei einem Gasherd oder Induktionsherd lässt sich deshalb auch die Temperatur weniger präzise regeln. Dafür bleibt beim Ceran-Kochfeld eine Restwärme nach dem Ausschalten bestehen, welche intelligent zum Kochen oder Warmhalten von Speisen genutzt werden kann. Durch warme Flächen besteht jedoch auch eine gewisse Verbrennungsgefahr. Zudem können auf dem heißen Kochfeld übergekochte Speisen oder Speisereste schnell einbrennen, was die Reinigung erschweren kann.
Vorteile Herd mit Glaskeramikkochfeld:
- Einfache Handhabung
- Leicht zu reinigen
- Kompatibel mit beinahe jedem Kochgeschirr
Nachteile Herd mit Glaskeramikkochfeld:
- Empfindlich gegenüber Kratzern und Beschädigungen
- Mittelmäßige Energieeffizienz
- Unpräzise Temperaturkontrolle

Induktionsherd: die energieeffiziente Option
Optisch ist der Induktionsherd kaum vom Herd mit Glaskeramikkochfeld zu unterscheiden. Der Unterschied liegt nämlich unter der Kochfläche. Bei einem Induktionskochfeld befinden sich unterhalb der Oberfläche Magnetspulen, die bei Aktivierung ein hochfrequentes Magnetfeld erzeugen. Dieses Feld induziert Wirbelströme im ferromagnetischen Boden des Kochgeschirrs. Dadurch erwärmt sich das Kochgeschirr, während das Kochfeld selbst kalt bleibt. Da die Wärme direkt im Topf erzeugt wird, heizen Induktionsherde sehr schnell auf. Dadurch ergeben sich kürzere Kochzeiten sowie eine hohe Energieeffizienz – deutliche Vorteile des Induktionsherds. Gleichzeitig lässt sich, ähnlich wie bei einem Gasherd, die Wärmezufuhr sehr genau und schnell regulieren.
Da sich nur das Kochgeschirr und nicht die Kochfläche selbst erwärmt, gibt es keine offenen Wärmequellen. So verringert sich die Brandgefahr und das Risiko eingebrannter Speisereste – ein großer Vorteil bei der Reinigung!
Anders als beim Gas-, Elektro- und Cerankochfeld können beim Induktionsherd nur spezielle Töpfe und Pfannen mit ferromagnetischem Boden verwendet werden. Kombiniert mit den etwas höheren Anschaffungskosten ist so der Umstieg von einem Gas- oder Cerankochfeld auf ein Induktionskochfeld gegebenenfalls mit zusätzlichen Kosten verbunden.
Vorteile Induktionsherd:
- Hohe Energieeffizienz
- Niedrige Brandgefahr
- Schnelle Aufheizzeit und präzise Temperaturkontrolle
Nachteile Induktionsherd:
- Geeignetes Kochgeschirr benötigt

Herdarten Symbole erklärt: So findest du das richtige Kochgeschirr
Jeder Topf braucht seinen Deckel – und jeder Herd sein passendes Kochgeschirr. Insbesondere für Induktionsherde ist das kompatible Kochgeschirr essenziell. In den meisten Fällen findest du auf vielen Töpfen und Pfannen kleine Herdsymbole. Diese zeigen an, für welche Herdart das Kochgeschirr geeignet ist. Besonders wichtig ist das vor allem dann, wenn du einen Induktionsherd verwendest – denn nicht jeder Topf ist für einen Induktionsherd geeignet.
Symbol Induktionsherd: Das Symbol für den Induktionsherd ist meist eine stilisierte Schleife, Spule oder Spirale. Es symbolisiert, dass die Töpfe oder Pfannen einen ferromagnetischen Boden haben, welcher auf das Magnetfeld reagiert. Auch unabhängig des Symbols lässt sich mithilfe eines einfachen Tricks testen, ob Kochgeschirr induktionstauglich ist: Halte einen Magneten an den Boden. Bleibt er haften, ist das Kochgeschirr für einen Induktionsherd geeignet.

Standherd oder Einbauherd?
Bei der Entscheidung für einen neuen Herd stehst du nicht nur vor der Wahl der Technik, sondern auch vor der Frage „Standherd oder Einbauherd“? Beide Optionen haben ihre Vorzüge und eignen sich für unterschiedliche Küchenkonzepte. Ein Standherd ist eine freistehende Kombination aus Kochfeld und Backofen. Er lässt sich flexibel in der Küche platzieren und ist besonders praktisch, wenn du deine Küche nicht komplett umgestalten möchtest. Standherde sind meist einfacher zu installieren und ideal für Mietwohnungen, da sie leicht ausgetauscht oder umgestellt werden können. Ein Einbauherd hingegen wird nahtlos in die Küchenzeile integriert und sorgt für ein harmonisches und modernes Design. Dieser Herd wird fest eingebaut, was eine platzsparende Lösung darstellt. Allerdings ist der Einbauherd oft teurer in der Anschaffung und Installation und bietet weniger Flexibilität, was die Platzierung angeht.
Mit einem autarken Kochfeld ist es auch möglich, Herd und Backofen unabhängig voneinander in der Küche einzubauen. So können Kochfeld und Backofen flexibel positioniert und der Backofen in ergonomischer Arbeitshöhe platziert werden. Perfekt für die individuelle Küchenplanung!

Energieeffizienz Herdarten: Was du wissen musst
Auch der Energieverbrauch spielt bei der Entscheidung, welcher Herd für deine Küche optimal ist, eine Rolle. Dabei variiert die Energieeffizienz verschiedener Herdarten erheblich und beeinflusst den Stromverbrauch genauso wie die Umweltbilanz beim Kochen. Besonders energieeffizient sind Induktionsherde – diese erzeugen die Wärme direkt am Kochgeschirr. So entstehen kaum Energieverluste. Sie erreichen sehr schnell die gewünschte Temperatur und verbrauchen im Vergleich zu Elektro- oder Gasherden weniger Energie. Konventionelle Elektroherde mit Glaskeramik-Kochfeldern oder alten Gusseisenplatten haben hingegen höhere Wärmeverluste. Das liegt daran, dass hier zunächst die Kochplatte erhitzt wird, bevor die Wärme an das Kochgeschirr übertragen wird. Gasherde bieten eine präzise Steuerung der Hitze und sind effizient in der direkten Wärmeerzeugung, verursachen jedoch höhere Emissionen durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen. Insgesamt ist der Induktionsherd die energieeffizienteste Wahl.
Unabhängig von der Herdart gibt es einfache Tipps, um beim Kochen Energie zu sparen. Effektiv ist zum Beispiel die Verwendung von Deckeln, welche die Wärme im Topf halten und die Garzeit verkürzt. Auch die richtige Topfgröße im Verhältnis zur Herdplatte ist wichtig: Ist die Platte größer als der Topfboden, geht unnötig Energie verloren. Bei Elektroherden lohnt es sich, den Herd wenige Minuten vor Ende der Garzeit auszuschalten, um die Restwärme der Kochplatten zu nutzen.
Der richtige Topf für Deinen Herd – Kochgeschirr für alle Herdarten
Kochgeschirr aus Edelstahl
Pfannen und Töpfe aus Edelstahl sind vielseitig, langlebig und pflegeleicht – die perfekte Wahl für jede Küche. Auf Gas-, Elektro- und Glaskeramik-Herd können Edelstahltöpfe und -pfannen problemlos eingesetzt werden. Anders sieht es mit der Verwendung auf dem Induktionsherd aus, da hier der Boden ferromagnetisch sein muss. Dies kann mit dem Magnettest überprüft werden: bleibt der Magnet am Boden haften, ist das Kochgeschirr für Induktion geeignet. Ältere Kochtöpfe aus Edelstahl, insbesondere jene mit einer 18/10-Legierung, sind oft nicht magnetisch und damit nicht induktionsgeeignet.
Kochgeschirr aus Gusseisen
Töpfe und Pfannen aus Gusseisen sind für alle gängigen Herdarten geeignet, dank ihrer ferromagnetischen Eigenschaften auch für Induktionsherde. Großer Vorteil ist die gleichmäßige Wärmeverteilung und -speicherung. Bei richtiger Pflege hält Gusseisen-Kochgeschirr ein Leben lang und verbessert bei richtiger Pflege und mit der Zeit sogar seine Antihaft-Eigenschaften.
Kochgeschirr aus Aluminium
Aluminium-Kochgeschirr ist besonders leicht und bietet eine hervorragende Wärmeleitung. Wenn es mit einem speziellen ferromagnetischen Boden ausgestattet ist, kann es auf allen Herdarten verwendet werden.
Fazit: Der richtige Herd für dich
Die Wahl des passenden Herds hängt stark von deinen individuellen Kochgewohnheiten, Bedürfnissen und deinem Budget ab. Gasherde überzeugen durch ihre präzise Steuerung und schnelle Hitzeentwicklung, verfügen jedoch über eine offene Flamme und sind aufwändiger in der Reinigung. Cerankochfelder punkten mit einfacher Handhabung und flexibler Nutzung, benötigen jedoch mehr Energie und sind weniger präzise in der Temperaturregelung. Induktionsherde überzeugen mit ihrer guten Energieeffizienz und Sicherheit, setzen jedoch geeignetes Kochgeschirr voraus und sind etwas teurer in der Anschaffung.
Kommentare (0)